Nachfolgeregelung gefunden: Die Familie Wickühler übergibt das Haus Obentraut, das sie seit 1971 als Alten- und Pflegeheim geführt hat, an Domus Cura aus Süddeutschland.
Damit wird die traditionsreiche Einrichtung für Stromberg erhalten bleiben. Nach dem Ausscheiden des Unternehmensgründers Josef Wickühler suchte die Familie nach einer Möglichkeit, den Betrieb fortzuführen. „Mit Domus Cura haben wir unserer Ansicht nach eine passende Lösung für unsere Einrichtung gefunden“, so Iris Wickühler, Einrichtungsleitung und Tochter von Josef Wickühler. Vielfältige Faktoren, besonders aber das Fehlen einer familiären Nachfolgeregelung, hätten zu der Entscheidung geführt, aus der Pflegebranche auszusteigen. „Wir haben uns diesen Schritt nicht leicht gemacht, aber die letzten Jahre und insbesondere das vergangene Corona-Jahr haben uns klar gemacht, dass es für uns als Einzelunternehmen immer schwerer sein wird, in diesem Markt zu bestehen.“ Mit Domus Cura sei ein mittelständischer Betrieb gefunden worden, der als größere Gruppe Synergieeffekte nutzen kann und gleichzeitig Wert auf die Fortführung langjährig gewachsener, familiärer Strukturen lege.
Für die Belegschaft wird sich wenig ändern. Iris Wickühler wird für eine Übergangsfrist weiterhin die Funktion der Einrichtungsleitung übernehmen. „Wir wissen um die Verantwortung, die die Übernahme eines über Jahrzehnte gewachsenen Familienbetriebes mit sich bringt. Umso mehr bedanken wir uns bei der Familie Wickühler für das entgegengebrachte Vertrauen“, führt Christian Ersing, Geschäftsführer der Domus Cura GmbH, aus. Für die Zukunft stehe im Fokus, sich als moderner und attraktiver Arbeitgeber in der Pflegelandschaft der Region zu etablieren. Gleichzeitig wolle man ein Zuhause für Seniorinnen und Senioren schaffen, in dem sie ihr Leben selbstbestimmt gestalten können – ganz in der Tradition von Haus Obentraut.
Das Haus Obentraut ist ein Haus mit einer bewegten Geschichte. 1894 wurde das Gebäude, das nach dem in Stromberg geborenen General Hans Micheal Elias Obentraut (1574 – 1625) benannt ist, als evangelisches Krankenhaus und Kleinkinderschule eingeweiht. In den 1920er Jahren diente es als Erholungsheim für Mütter, im Nationalsozialismus dann zwangsweise als Wehrertüchtigungslager und Lazarett. 1971 erwarb die Familie Wickühler die Immobilie und wandelte es in ein Pflegeheim um. Der Name Wickühler ist in Stromberg seither untrennbar verbunden mit dem Haus Obentraut. Die Familie sanierte und erweiterte die Räumlichkeiten und schuf in fünf Jahrzehnten ein stilvolles Zuhause für viele Generationen von Senioren.