Mehr Zeit für sich und die Bewohner: Domus Cura testet erfolgreich Vier-Tage-Woche in der Altenpflege

Domus Cura testet die Vier-Tage-Woche in der Pflege

Modernisierung der Arbeitszeiten zum Wohl von Mitarbeitenden und Bewohnern

Als Betreiber von Pflegeeinrichtungen zählt die kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu den wichtigsten Zielen der Domus Cura GmbH. Aus diesem Grund hat das Stuttgarter Unternehmen vor einiger Zeit in einigen seiner Einrichtungen Pilotprojekte zur Vier-Tage-Woche gestartet. Das Arbeitszeitmodell verspricht nicht nur den Mitarbeitenden mehr Freizeit, entzerrte Schichten und eine bessere Work-Life-Balance, sondern soll auch zu einer Steigerung der Pflegequalität beitragen. Die Ergebnisse der Projekte in Häusern in Rheinland-Pfalz und Bayern sind so vielversprechend, dass die Verantwortlichen nun prüfen, ob und wie das Arbeitszeitmodell auch auf die anderen Pflegeeinrichtungen angewendet werden kann.

Das Ziel: eine bessere Arbeitswelt in der Pflege

Die Pflegeeinrichtung Haus Obentraut in Stromberg testet die Vier-Tage-Woche in der Pflege
Haus Obentraut in Stromberg testet die Vier-Tage-Woche

Die Pflegebranche steht vor enormen Herausforderungen: Eine immer älter werdende Gesellschaft und der steigende Bedarf an qualifizierten Pflegekräften erfordern innovative Lösungen. Als Pflegeheimbetreiber sieht es die Domus Cura GmbH in ihrer Verantwortung, nicht nur für die bestmögliche Versorgung und Betreuung der Pflegebedürftigen zu sorgen, sondern auch, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Mitarbeitenden berücksichtigt.

Die Vier-Tage-Woche als Weg zu mehr Zeit für sich selbst und die Bewohner

Domus Cura testet die 4-Tage-Woche
Die Pflegeteams in Stromberg und Fellheim sehen viele Vorteile im neuen Arbeitszeitmodell

Die Tests zur Einführung einer Vier-Tage-Woche in ihren Einrichtungen markiert daher für Domus Cura einen wichtigen Schritt in Richtung einer besseren Pflege-Arbeitswelt. Statt der herkömmlichen fünf Arbeitstage pro Woche absolvieren die Pflegefach- und Hilfskräfte ihre Arbeitszeit dabei in komprimierten, aber längeren Schichten an vier Tagen. Dafür gestalten die Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen mit Hilfe der Kollegen des Zentralen Qualitätsmanagements die Einsatzpläne um und stimmen sie aufeinander ab. Das Ergebnis? Unter anderem bis zu 15 freie Tage pro Mitarbeiter und Monat.

Zunächst testeten die Verantwortlichen die Umsetzung des Arbeitszeitmodells in den Einrichtungen in Fellheim (Bayern) und Stromberg (Rheinland-Pfalz). Die Resultate der Pilotprojekte sind vielversprechend:

  1. Mehr freie Zeit am Stück: Die offensichtlichste Veränderung ist die Verlängerung der arbeitsfreien Zeit auf zwei bis drei zusammenhängende Tage. Dies ermöglicht den Mitarbeitenden, sich besser zu erholen, persönlichen Aktivitäten nachzugehen und Zeit mit der Familie zu verbringen.
  2. Work-Life-Balance: Die Vier-Tage-Woche unterstützt die Pflegekräfte dabei, Beruf und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren. Die längeren freien Phasen bieten Raum für Entspannung und Ausgleich. Durch feste Rhythmen sind für Monate im Voraus die Arbeits- und die Freizeit festgelegt. Das sorgt für Planungssicherheit.
  3. Erhöhte Produktivität: Studien zeigen, dass längere Erholungsphasen die Produktivität und Kreativität steigern. Die Kolleginnen und Kollegen kehren motivierter und energiegeladener an ihren Arbeitsplatz zurück.
  4. Reduzierter Stress: Eine verkürzte Arbeitswoche entlastet Pflege- und Betreuungskräfte physisch und psychisch. Der Stresspegel sinkt, was sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt. Dies überträgt sich wiederum auf die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen.
  5. Mehr Zeit für den Bewohner: Durch die längere Schichtdauer starten die Teams zeitversetzt. Übergaben finden dadurch nur noch vor und nach dem Nachtdienst statt. Es gibt deutlich mehr Zeit, um sich um die Seniorinnen und Senioren zu kümmern und auf ihre individuellen Wünsche einzugehen. Der Pflegekraft wird eine Bewohnergruppe zugeordnet, für die er oder sie nun während der gesamten Schicht zur Verfügung stehen kann. Ob die Pflege morgens, mittags oder abends stattfindet, entscheiden mit diesem Modell der Bewohner und seine individuelle Biografie.
  6. Attraktivität als Arbeitgeber: Mit der Einführung des innovativen Arbeitszeitmodells kann Domus Cura wesentlich mitarbeiterfreundliche Arbeitsbedingungen zur Verfügung stellen. Dies trägt zur Mitarbeitergewinnung und -bindung bei.

Stimmen aus der Pflegepraxis: Verantwortliche und Fachkräfte berichten

Bea Specht, Zentrales Qualitätsmanagement bei Domus Cura: „Die sukzessive Einführung der Vier-Tage-Woche ist für uns ein wichtiger Schritt, um unseren Mitarbeitenden eine moderne Gestaltung ihres Arbeitslebens zu ermöglichen und eine ausgewogene Balance zu ihrem Privatleben zu ermöglichen. Gleichzeitig sehen wir die positiven Auswirkungen auf die Qualität der Pflege und die Zufriedenheit unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Die ersten Tests sind sehr erfolgreich verlaufen, sodass wir nun prüfen, wie wir das Modell nach und nach auf andere Einrichtungen von Domus Cura ausweiten können.“

 Mitarbeiter in der Pflegeeinrichtung Schloss Fellheim sind begeistert vom Arbeitsmodell der 4-Tage-Woche
Mitarbeitende der Pflegeeinrichtung Schloss Fellheim sind überzeugt von der Vier-Tage-Woche

Silke Hauke, Pflegefachhelferin und Wohnbereichsassistentin in der Einrichtung Schloss Fellheim: „Die Vier-Tage-Woche ist großartig! Zum ersten Mal in meiner Berufslaufbahn in der Pflege kann ich mein Leben planen. Ich kann zum Beispiel einen Arzttermin Wochen im Voraus vereinbaren, das ging vorher nicht. Ich habe deutlich mehr Freizeit am Stück, kann mich besser erholen und gehe viel motivierter zur Arbeit. Ein weiteres großes Plus: Dadurch, dass wir Pflegekräfte mit den neuen Einsatzplänen nun um eine Stunde zeitversetzt starten, also einer um sechs, einer um sieben und einer um acht, verbringen wir viel mehr Zeit gemeinsam als Team. Das hilft uns enorm beim Austausch und es sind parallel mehr Pflegekräfte im Einsatz. Und die 10,5 Stunden statt 7,5 am Tag plus anderthalb Stunden Pause machen für mich den Braten auch nicht fett. Im Gegenteil, ich kann mich deutlich besser auf die Bewohner und ihre Bedürfnisse einstellen. Ich habe den ganzen Tag Zeit, um mich gezielt um ‚meine‘ Senioren zu kümmern, behalte jederzeit den Überblick und muss mich nicht mehr hetzen. Meine Arbeitsbelastung ist deutlich entzerrt.“

Fazit: Gemeinsam in eine ausgewogene Zukunft

Bei Domus Cura ist man sich einig: Die Vier-Tage-Woche markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer ausgewogeneren Pflege-Arbeitswelt. Das Modell eröffnet neue Freiräume, verbessert die Work-Life-Balance und steigert die Pflegequalität. Die Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen sind durchweg positiv und bestätigen, dass innovative Arbeitszeitgestaltung einer der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen in der Pflegebranche sein kann. Die flächendeckende Einführung der Vier-Tage-Woche in allen Einrichtungen wird derzeit geprüft bzw. vorbereitet.